Tschenett: Sanitätsschikane eine Frechheit!

In News by ASGB Redaktion

Hinsichtlich der drohenden Zwangsaustragung eines österreichischen Arztes aus der Südtiroler Ärztekammer, weil dieser der italienischen Sprache nicht mächtig ist, bezichtigt der Vorsitzende des Autonomen Südtiroler Gewerkschaftsbundes (ASGB), Tony Tschenett, das italienische Gesundheitsministerium der Schikane und einer Ungleichbehandlung.

Es sei, so der Chef des ASGB, offensichtlich, dass es im Südtiroler Sanitätswesen Ärzte erster Klasse und Ärzte zweiter Klasse gebe. Ersterer würden jene Ärzte angehören, die italienischer Muttersprache sind, zweiterer jene, die deutscher Muttersprache sind. Man müsse kein Fachmann sein, um zu verstehen, dass in Zeiten massiven Ärztemangels, in Zeiten in welchen sogar der ethnische Proporz ausgehebelt wird, um dem Fachkräftemangel entgegenzusteuern, derart unnötige, vom Nationalstolz getriebene Maßnahmen konträr jeglicher Vernunft seien.

„Es scheint Kräfte zu geben, die der mehrsprachigen Realität in Südtirol nicht Rechnung tragen wollen. Dazu gehört anscheinend die nationale Krankenpflegergewerkschaft Nursing Up, welche, laut Generaldirektor des Südtiroler Sanitätsbetriebes, Florian Zerzer, beim Gesundheitsministerium hinsichtlich dieses Falles interveniert hat. Dabei hat der betroffene Arzt vor Dienstantritt angekündigt, sich zeitnahe zu bemühen, ausreichende Italienischkenntnisse anzueignen, um der Zweisprachigkeitspflicht Genüge zu tun und alle vorgegebenen Ziele erreicht, auch die interne Kommunikation hat laut dessen eigener Aussage problemlos funktioniert. Wenn nun das italienische Gesundheitsministerium – auf Antrag von Nursing Up –  alle zur Verfügung stehenden Geschütze auffährt, um allgegenwärtig bekannte Koryphäen der Kammer zu verweisen, dann sollte es dem Gleichheitsgrundsatz folgend, selbiges auch für jene Ärzte tun, welche kein Deutsch sprechen. Dann würde aber das Bozner Krankenhaus kollabieren. Und das wäre wider die Vernunft“, so Tschenett.

Um eben der Vernunft und der prekären Situation im Sanitätswesen Rechnung zu tragen, so Tschenett, hätte die Landesregierung die befristete Anstellung von Ärzten ohne Zweisprachigkeitsnachweis ermöglicht. Dass nun eine nationale Gewerkschaft, die übrigens auch einen Ableger in Südtirol unterhält, aus vermutlich ethnischen Gründen diese Diktion der Landesregierung hinterfragt, sei kurzsichtig, betriebsschädigend und ein Anschlag auf das friedliche Zusammenleben in Südtirol.

„Der ASGB steht in dieser Causa jedenfalls hinter dem zuständigen Landesrat Thomas Widmann und der Landesregierung“, schließt Tschenett.