ASGB kritisiert geplante Einschränkung des Südtiroler Bausparmodells durch die Landesregierung

Der ASGB (Autonomer Südtiroler Gewerkschaftsbund) hat heute das Vorhaben der Landesregierung kritisiert, beim Südtiroler Bausparmodell die Rückzahlungsmöglichkeit mittels des sogenannten „Bullet“ streichen zu wollen.
„Wie schon zweimal in den vergangenen Jahren, versucht die Landesregierung erneut, das für die Südtiroler Bevölkerung wichtige und erfolgreiche Bausparmodell einzuschränken“, sagte Alex Piras, stellvertretender Vorsitzender des ASGB und Verantwortlicher für den Bereich Zusatzrentenvorsorge.
Das Bausparmodell ermöglicht es Mitgliedern von konventionierten Zusatzrentenfonds in Südtirol unter bestimmten Voraussetzungen, um ein begünstigtes Darlehen beim Land anzusuchen, um ihre Erstwohnung zu finanzieren. Dabei wird auch die im jeweiligen Fall geeignete Form der Rückzahlung festgelegt, die entweder über die laufende Rückzahlung von Kapital und Zinsen erfolgt oder über das Bulletsystem, bei welchem während der Laufzeit nur die Zinsen und spätestens am Ende der Laufzeit die Kapitalschuld zurückgezahlt werden.
„Gerade letzteres Modell ist eine wesentliche Besonderheit des Bausparens und ist hilfreich in jenen Fällen, wo der Betroffene einen zusätzlichen Kredit einer Bank zur Finanzierung des Eigenheims benötigt. Wohl die wenigsten können nämlich zwei Kredite mit gleichzeitiger Kapital- und Zinsrückzahlung stemmen“, so Piras weiter.
Die beauftragte Bank bewertet die Kreditwürdigkeit des Fondsmitglieds auch unter Berücksichtigung der Weiterentwicklung seiner Zusatzrentenposition und entscheidet dann über die Gewährung und die Art des Bauspardarlehens.
Der ASGB weist das Argument zurück, wonach beim Bulletsystem der Rückfluss der Gelder in den Landesfonds zu langsam erfolge, denn im Gegensatz zu anderen Landesbeiträgen fließe beim Bulletsystem das Geld überhaupt und zur Gänze wieder ans Land zurück.
Zudem sei das Bausparmodell für viele junge Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen ein wichtiger Anreiz, sich in einen Zusatzrentenfonds einzuschreiben. Die Politik ermuntere auf der einen Seite die Bevölkerung, mit einer Zusatzrente vorzusorgen, dämpfe aber auf der anderen Seite mit derartigen Vorhaben die Attraktivität, einem Fonds beizutreten, so der ASGB.
„Jetzt, möglichst entfernt noch vor den Landtagswahlen im Herbst, Hand an das Bausparmodell zu legen, zeigt, dass man sich in der Landesregierung dessen bewusst ist, dass es sich um eine unpopuläre Entscheidung handelt. Wir fordern die Landesregierung auf, das Bulletsystem weiterhin als Rückzahlungsmöglichkeit für das Bauspardarlehen beizubehalten und das erfolgreiche Südtiroler Bausparmodell in der bestehenden Form zu belassen“, so Piras abschließend.

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